Heimat – Was bedeutet das? Nur ein sehr unordentliches Gefühl?

Dieser Artikel wurde zuletzt geändert am/vor 3 Jahren

Heimat in Unterfranken

Heimat in Unterfranken

Ich musste in der letzten Woche mal ein bisschen blogtechnisch zurück treten und diesmal hat ganz besonders das Traumalbum unter der Blogpause gelitten. Sorry dafür! Aber wie schon früher einmal bemerkt: Ich habe ja noch andere schöne Blogs! (Gut, auf denen war diesmal auch nicht mehr los, aber was soll’s …)
Heute habe ich mir vorgenommen, mich einmal mit dem Thema Heimat zu beschäftigen.

Was ist das überhaupt? Nur ein Gefühl?

Heimat – Für mich ein unordentliches Gefühl

Den Begriff Heimat kann ich irgendwie nie so richtig einordnen, weil ich schon in so vielen unterschiedlichen Gegenden gelebt habe, in die ich mich auch immer voll und ganz einlassen konnte. Seit 26 Jahren lebe ich nun in Unterfranken. Das bedeutet: politisch wohne ich in Bayern, ethnologisch ist das hier bereits Hessen. Man kann einfach nicht irgendwo so lange wohnen, ohne sich wenigstens ein bisschen heimisch zu fühlen. Und wohl fühle ich mich hier durchaus und falls ich irgendwo familiäre Wurzeln haben sollte, wären diese auch eher hier in der Rhein-Main-Gegend zu finden.

Meine oberbayerische Heimat in Oberbayern

Oberbayern

Am Simsee im Landkreis Rosenheim

Im zarten Alter von 15 Jahren zog ich mit meinen Eltern von Hamburg nach Rosenheim, was damals in mein Verständnis von Heimat sehr viel Unordnung gebracht hat. Inzwischen habe ich nicht nur wegen unserer Familie in Oberbayern Heimatgefühle, mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich diese schöne Landschaft sehe.
Oberbayern, genauer gesagt der Landkreis Rosenheim war leider in der letzten Woche wegen dem schrecklichen Zugunglück häufig in den Nachrichten, was mich wirklich sehr erschüttert hat. Denn diese Bahnstrecke von Rosenheim nach Bad Aibling gehörte jahrelang zu meinem Schulweg.

Hamburg, meine Stadt!

heimat in hamburg

Hamburg, meine Stadt

Ich bin zwar nicht in Hamburg geboren, aber ein Großteil meiner Kindheitserinnerungen spielen hier zwischen Elbe, Alster und Bille. Für mich ist Hamburg immernoch die schönste Stadt von Deutschland, da kann München mit seinem ganzen Barock niemals mithalten. Aber nach all den Jahren im Süden gelte ich bei den Hanseaten als eine Fremde und werde sprachtechnisch auch sofort als solche identifiziert.
Mit einem süddeutschen Dialekt ist man natürlich in Hamburg gleich mal unten durch, da kann man dann hundertmal erklären, dass man mal im Stadtteil Rotherbaum gewohnt hat!

Unterfranke, Deutsche, Europäerin, Weltbürgerin

Der Begriff Heimat ist für manche Deutsche etwas, für das sie gerne einmal einen Volkssturm anzetteln möchten. Dabei ist dank der zusammengewürfelten Geschichte dieses Landes dieses Attribut fast nur aufgesetzt. Denn früher lebten hier Hessen, Hannoveraner, Brandenburger und so weiter.
Eigentlich möchte ich mich mehr als eine Europäerin sehen. Oder als Weltenbürgerin.
Aber letztendlich ist mir dieses ganze Identifizierungs-Gehabe herzlich egal.

***

Inzwischen gehe ich mit den Heimatgefühlen recht flexibel um, denn wie ihr an den Fotos seht, kann ich verschiedene Atmosphären lieben: Die Stille, die Weite und den Trubel der Stadt.

***





Text: Heimat – Was bedeutet das? Nur ein sehr unordentliches Gefühl? ©traumalbum.de
Alle Fotos: Heimat – Was bedeutet das? Nur ein sehr unordentliches Gefühl? ©traumalbum.de

Zusammenfassung
Heimat - Was bedeutet das? Nur ein sehr unordentliches Gefühl?
Titel
Heimat - Was bedeutet das? Nur ein sehr unordentliches Gefühl?
Beschreibung
Ich frage mich, wo ich meine Heimat habe: In Oberbayern, Hamburg oder Unterfanken? Heimat ist doch ein sehr unordentliches Gefühl für mich
Autor
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18 Kommentare

  1. Hallo Sabine,

    wow, tolle Fotos. So viel grün und Natur haben wir hier leider nicht (mehr), da musste in den letzten Jahren wirklich zu viel weichen. Zum Glück können wir noch in relativ kurzer Fahrzeit raus ins Grüne. Mich verbindet mit Hamburg rein historisch ja nichts, aber deine hängengebliebene Liebe kann ich zu 100 % nachvollziehen. Es hat einfach einen tollen Flair (gilt für mich auch für Berlin, Frankfurt und Köln). Und heimatliche Gefühle sind nicht ortsbegrenzt, da bin ich ebenso bei dir ♥. Wo man von lieben Menschen willkommen geheißen wird, ist immer ein Stück Zuhause.

    Liebe Grüße
    Sandra

    • @Sandra: In Berlin könnte ich mich auch spontan heimisch fühlen!
      Bei uns schaut es nicht überall so aus, wie auf dem 1. Bild. Da muss schon der Morgennebel im Tal hängen 😉
      LG Sabienes

  2. Ja, tolle Fotos.Und ich gebe Dir Recht. Heimat hat eher etwas mit Gefühlen zu tun, mit Stimmungen, Gerüchen, Erinnerungen

    • @Anonymous: Heimat ist auch ein relativer Begriff und in einer Gesellschaft, in der viele Menschen ihre Heimat freiwillig verlassen, um zum Beispiel an einem anderen Ort zu arbeiten, nicht mehr so wichtig. Kommst du aus einem Land, dass du verlassen musstest, weil dort Krieg herrscht, sieht das schon wieder anders aus.
      LG Sabienes

  3. Liebe Sabiene,
    Du hast dieses „Gefühl“ Heimat in schöne Bilder gepackt!
    Deine „unordentlichen“ Gefühle kann ich gut nachvollziehen. Ich bin selbst in der Jugend sehr viele (viel zu viele) Male umgezogen (worden) und tue mich mit Heimatgefühlen auch etwas schwer.
    Lieben Valentinsgruß
    moni

    • @moni: Genau. In den meisten Fällen bin ich „umgezogen worden“. Das ist manchmal schon ein bisschen hart.
      LG Sabienes

  4. Ich bin heimattechnisch ein eher ordentlicher Mensch und nur von wenigen Umzügen innerhalb einer Stadt geprägt. Inzwischen würde ich mir eine neue Heimat auch nicht mehr wirklich zutrauen. Da etwas Ländliches für mich eh nicht in Frage kommt, sehe ich einzig in Hamburg eine Alternative, die ich auch als Gast in letztes Zeit mehrfach kennen lernen durfte. Aber richtig hin will ich dann doch nicht.
    LG Iris

    • @Iris: Naja, Berlin ist ja schön und aufregend genug, oder? 🙂 Ich könnte weder in der Stadt, noch auf dem Land wohnen. So ein „Mittelzentrum“, wie der Ort, an dem ich jetzt wohne, ist gerade gut für mich. Wenn ich Lust habe stürze ich mich in den Trubel (naja, in dem Fall Frankfurt oder Aschaffenburg) oder ergehe mich in der Natur.
      LG Sabienes

  5. Wurde nicht unlängst Hamburg als tollste Stadt Deutschlands gekürt. Ich glaube die Stadt, die Region in der man aufwächst und viel Zeit seines Lebens verbringt – prägt einen sehr und diese Verwurzelung hält auch für immer.
    lg

  6. Ein unordentliches Heimatgefühl…Ich lach mich weg!
    Stimmt, du hast ja mal bei mir ums Eck gewohnt, da hab ich allerdings noch nicht im Traum dran gedacht, dass ich hier mal landen und vor allen Dingen so lange bleiben würde.
    Ich spiele ja schon länger mit dem Gedanken aufs Land zu ziehen, aber alleine der Gedanke an einen Umzug hält mich immer noch davon ab. Da muss ich erst mal mindestens die Hälfte aller Sachen reduzieren…
    Aber ich bin sicher, dass das noch ein Punkt auf meiner To-Do-Liste ist der abgehakt wird. Die Stadt, so schön sie auch ist, ist mir zunehmend zu laut und zu hektisch. Und das ist ja hier noch nicht mal Berlin…

    LG Sabine

    • @Teamworkart: Umzüge sind ja das Allerletzte!!!! Aber ich glaube, man muss irgendwann überlegen, wo man im Alter leben möchte. Ich zum Beispiel wohne auf einem Hügel oberhalb der Stadt in einem Haus, das viele Etagen hat. Ich muss also immer Treppensteigen – das kann ich vielleicht mal nicht mehr so gut? Und ich brauche immer ein Auto, wenn ich mal in den Ort will. Bei aller Ruhe und so … vielleicht will ich mal nicht mehr so idyllisch wohnen, sondern zu Fuß zum Nachmittagskaffee im Altersheim latschen können …
      LG Sabienes

  7. Tolle Fotos und ein schöner interessanter Post. Ich komme ja eigentlich aus Thüringen, wohne aber seit 9 Jahren in Bayern. Aber im Herzen bin ich Thüringer. Ich freue mich immer in die Heimat zu fahren. Herzige Grüße Sandra

    • @Sandra: Ich könnte mir vorstellen, dass Bayern und Thüringen Welten trennen, weil ihr nach dem Krieg eine ganz andere Geschichte gehabt habt. Und du hast die meiste Zeit deines Lebens dort verbracht. Das ist schon enorm.
      LG Sabienes

  8. *unordentlich* 😀 du kommst aber auch immer auf Sachen, du Wortakrobatin ♥
    Liebe Sabienes,
    ich staune immer wieder, wie oft ihr alle umgezogen seid oder umgezogen wurdet. Bis auf meinen kleinen kurzen *hust* Ausrutscher bin ich nie aus Berlin rausgekommen. Wie schon gesagt, mein Elternhaus steht seit 46 Jahren an der selben Stelle. Das ist ein großes Glück, wie ich finde.
    Hamburg und Dresden wären für mich die einzig möglichen Städte, in denen ich leben könnte, müsste ich noch einmal aus Berlin weg. Hamburg, weil das Berlin irgendwie ähnlich und noch viel schöner gelegen ist. Dresden, weil es so eine wunderschöne Stadt ist und weil ich die Sachsen so mag, das ist ein witziges, hilfsbereites und schlaues Volk (abgesehen von den Pegida-Idioten, die den ganzen Ruf versauen). Den Dialekt bin ich gewöhnt 🙂
    Herzlich
    Claudia
    PS: ich würde mich freuen, wenn euer Alterssitz Berlin werden würde ♥

  9. Guten Morgen, Sabienes,

    ich bin diese Woche etwas „im Hingerlig“. 🙂
    Meine „Heimat“ braucht auch den Plural (Heimaten) und Heimat ist auch für mich „ein unordentliches Gefühl“. Sorry, dass ich dich hier einfach so zitiere, aber du hast mit diesen Begriffen, auf den Punkt gebracht, was mich auch ziemlich beschäftigte. DANKE auch für die wunderbaren Fotos.

    Ich selber bin in der in der Nähe von Solothurn aufgewachsen, habe zwar einige Umzüge hinter mir, bin aber immer in der gleichen Region wohnhaft gewesen. Die Region Solothurn als Heimat? Wer weiss, vielleicht wiürde sie es werden, wenn ich einmal nicht mehr dort meinen Wohnsitz und meine Schriften (Anmeldung) hätte.
    Sogar dann, wenn wir nach mehreren Monaten Italien nach Hause kommen, fühle ich nicht das, was ich mir als „Heimat“ vorstelle.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit
    Barbara

  10. Guten Morgen, Sabienes,

    ich bin diese Woche etwas „im Hingerlig“. 🙂
    Meine „Heimat“ braucht auch den Plural (Heimaten) und Heimat ist auch für mich „ein unordentliches Gefühl“. Sorry, dass ich dich hier einfach so zitiere, aber du hast mit diesen Begriffen, auf den Punkt gebracht, was mich auch ziemlich beschäftigte. DANKE auch für die wunderbaren Fotos.

    Ich selber bin in der in der Nähe von Solothurn aufgewachsen, habe zwar einige Umzüge hinter mir, bin aber immer in der gleichen Region wohnhaft gewesen. Die Region Solothurn als Heimat? Wer weiss, vielleicht wiürde sie es werden, wenn ich einmal nicht mehr dort meinen Wohnsitz und meine Schriften (Anmeldung) hätte.
    Sogar dann, wenn wir nach mehreren Monaten Italien nach Hause kommen, fühle ich nicht das, was ich mir als „Heimat“ vorstelle.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit
    Barbara

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